4. Workshop am 5. und 6. Juli

Haben wir jetzt das digitale Game zur Serie in analog umgesetzt oder die Spiele aus der Serie nachgebaut? Man weiß es nicht, aber am Ende ist es auch egal. Weder die Serie noch das Game sind für Kinder geeignet. Gleichwohl haben einige Kinder mindestens die Serie offenbar gesehen – und hatten auch nicht das Gefühl, dass das eigentlich noch nichts für sie ist. Krasse Gewaltdarstellung? Warum nicht? Die Frage, ob das wirklich noch ein Spiel ist, wenn man um sein Leben kämpft, haben zwar alle Kinder verneint, aber es hat sich keine kritische Reflexion der vorgegebenen Inhalte ergeben. Wir haben das dann nicht weiter vertieft, sondern mit der Planung angefangen.

Zuerst haben wir gesammelt, was es denn so an "Spielen" in Squid Game gibt. Dann wurde überlegt, wie wir es ohne Blutvergießen umsetzen können. Es gibt Spiele, in denen Teams gegen einander antreten, und Spiele, in denen jeder für sich kämpft. Als Teamspiele haben wir Tauziehen und "Sternennacht" (ist das nicht ein wunderbar euphemistischer Name für ein blutiges Gemetzel?) umgesetzt. Außerdem gab es 6 Spiele im Single-Modus. Die Stationen wurden liebevoll mit Nummern versehen, und eigentlich wollten wir in bemalten Malerschutzanzügen spielen, aber das Bemalen hat teilweise nicht gut geklappt, und am Ende haben die Kinder entschieden, auf die Anzüge zu verzichten, weil sie natürlich hinderlich waren.

Statt die Teilnehmenden zu erschießen, gab es ein Punktesystem, sodass alle TN alle Spiele spielen konnten. Da der gesamte Durchlauf recht lang war, gab es nur einen bei der Präsentation. Aber immerhin haben sogar zwei Elternteile mitgemacht.

Seilspringen: Da wurde ein langes Seil geschwunden, und die Kinder mussten auf einem definierten Weg durchlaufen.

 

Das Murmelspiel war sehr nah an der Vorlage. Hier mussten die Kinder um Murmeln wetten: Hat der Gegner eine gerade oder ungerade Anzahl von Murmeln in der Hand? Richtig geraten hieß, man bekommt die Murmeln aus der Hand, wenn man falsch geraten hatte, musste man eine entsprechende Anzahl von eigenen Murmeln abgeben.

 

 

Beim Tauziehen standen die Teams auf dicken blauen Matten, dazwischen waren rote dünnere gelegt. Wie im Original ging es darum, das gegnerische Team von der Plattform zu ziehen. Dieses war bei uns Spiel Nr. 3 nach den Murmeln und dem Seilspringen.

 

 

Für die "Sternennacht" wurde ein Labyrinth aus flachen Matten gelegt, es gab Kartons, die das eine Team an einem Ort stapeln musste, während das andere Team versucht hat, sie von den Matten zu schubsen. Nach einigen Versuchen wurde beschlossen, dass man wieder ins Spiel kommen kann, nachdem man die Wand auf der eigenen Seite abgeklatscht hat. Das war ein schnelles, anstrengendes Spiel. Bei uns die Nr. 4.

 

Dalgona: Natürlich durfte das Spiel mit den Keksen nicht fehlen. Dazu hatten die Kinder Dalgona-Kekse hergestellt, die zwar alle zu dunkel und damit ungenießbar waren, aber das Feeling hat gestimmt. Statt der Squid-Game-Formen gab es Tannenbäume, Herzen, Osterhasen… was das weihnachtliche und österliche Ausstechersortiment halt so hergebt. Dieses Spiel bot nach der "Sternennacht" ein wenig Gelegenheit zum Verschnaufen.

 

 

 

Die "Glasbrücke" hat uns am meisten Nerven gekostet, weil man einerseits tatsächlich einbrechen sollte, gleichzeitig nicht zu sehen sein durfte, wo die labilen Stellen unter den Matten sind. Es gab diverse Versuche, am Ende wurden die Matten an einigen Stellen mit zurechtgeschnittenen Poolnudelstücken gestützt und abgedeckt. Das war authentischer Nervenkitzel! Mehrere Kinder haben sich kaum auf diesen Mattenweg getraut.

 

"Rotes Licht – Grünes Licht" wurde naheliegend mit einem Erwachsenen als Puppe umgesetzt. Leider hatten wir dieses Spiel vor der Präsentation nicht gut getestet, sodass nicht klar war, wie die Intervalle jeweils sein müssen. So haben wir bei der Präsentation den ersten Durchgang nicht gewertet, weil alle beim zweiten grünen Licht am Ziel waren. Der zweite Durchgang war dann schwerer.

 

 

 

 

 

Zum Schluss gab es dann noch "Mingle", wobei die Kinder in der Mitte auf dem schwarzen Kreis gelaufen sind, bis Chiara eine Zahl gerufen hat. Dann hieß es rennen: Wer nicht rechtzeitig auf einer Matte mit der entsprechenden Zahl von Kindern war, musste ausscheiden.